Es gibt Dinge im Leben, die gibt man nicht gerne ab. Und wenn doch, so versucht man sie sich so schnell wie möglich wieder zurück zu holen. So geht es den männlichen TV-Kämpfern mit dem großen Pokal aus Minden.
2005 war dieser Pokal noch der U 17-Pokal, der von Dominik Brett, Sascha Haurand, Michael Leer, Lucas Müller und Jan Prößdorf errungen wurde.
2007 hatte der Pokal seine Bestimmung geändert, denn nun wurde er den besten Männern U 20 überreicht. Diese kamen natürlich wieder vom TV. Diesmal waren Michael, Lucas, Jan und Timo Peschka für den Gewinn verantwortlich.
Und 2008?
Zuerst einmal waren die U 17er dran. Milan Meiners und Stephan von Greiffenstern waren wieder einmal zusammen in einer Gewichtsklasse (-46 kg). Gleich im ersten Kampf trafen sie aufeinander. Milan zeigte erneut seine Stärke im Boden und gewann durch einen Juji-gatame. Stephan ließ sich von dieser Niederlage jedoch nicht frustrieren und gewann seinen zweiten Kampf durch einen Uchi-mata-gaeshi. Milan hatte mit diesem Gegner größere Probleme als Stephan, blieb am Ende aber durch einen De-ashi-barai ebenfalls siegreich. So belegten beide TVer die ersten Plätze.
Ebenfalls nur zwei Kämpfe hatte Frederik Brett (-66 kg), der mit einem Freilos startete. Sein Halbfinale gewann er mit Ippon, da ihm wenige Sekunden vor Kampfende ein Harai-goshi gelang, an den er einen Haltegriff anschloss. Im Finale hielt er die erste Minute gegen seinen Gegner gut mit, da er dessen Griff geschickt störte, ehe ein Hebel den Kampf beendete und Frederik Zweiter wurde. In der Pokalwertung wurden die U 17er mit 10 Punkten Zweiter hinter dem JC Schloß Neuhaus (15 Punkte).
Ein wenig konfus gestalteten sich die Konkurrenzen der U 20 und Senioren. Bei den Frauen wurden beide Altersklassen zusammengelegt. Julia Niemeyer (-63 kg) gewann ihren ersten Kampf durch einen Ko-soto-gake. Im zweiten Kampf profitierte sie von der Disqualifikation ihrer Gegnerin, die sich bei einem Uchi-mata auf den Kopf gestellt hatte. Damit wurde auch Julia Erste.
Daniela Glahn (-78 kg) landete auf den zweiten Platz, nachdem sie kurz vor Schluss mit Tai-otoshi geworfen wurde. In der Pokalwertung belegten die beiden den zweiten Platz.
Schwieriger war die Situation bei der Konkurrenz der Männer und der Männer U 20. So gab einige Gewichtsklassen, nur bei den Männern, manche nur in der U 20 und andere in beiden Altersklassen. Am Ende gab es nach der Siegerehrung ein wahres Chaos in der Pokalwertung. Zuvor hatten die TVer weitere hervorragende Leistungen erbracht.
In der U 20-Klasse der 73er sicherten sich Dominik Brett und Michael Leer die ersten beiden Plätze. Dominik gewann seinen ersten Kampf durch einen Hebel und den zweiten durch einen spektakulären Kata-guruma. Im letzten Kampf traf er auf Michael, den er knapp mit Yuko besiegte. Michael hatte zuvor dreimal mit Ippon gewinnen können, jeweils durch eine Wurftechnik.
Tobias Graf startete in derselben Gewichtsklasse nur in der Männerkonkurrenz und zeigte ungeahnte Qualitäten. So war der Uchi-mata mit dem er seinen ersten und dritten Kampf gewann, bisher nicht so oft als Siegwurf aufgetaucht. Da er den vierten Kampf knapp mit Yuko verlor, blieb Tobi der siebte Platz.
Eine fehlerfreie Leistung zeigte Timo Peschka, der souverän die Männer-Klasse bis 60 kg für sich entschied. Ein Ko-soto-gake, ein Haltegriff und ein Tani-otoshi brachten ihm drei Siege und den ersten Platz.
Unverhofft jung durften sich die vier Starter der Klasse bis 90 kg fühlen, die als U 20 gewertet wurde, obwohl alle schon einige Jahre älter sind. Nichtsdestotrotz zeigte sich Matthias Möller von seiner besten Seite. Neben zwei sicheren Siegen durch Fußwürfe, machte es ihm auch nichts aus, dass ein Kampf, den er durch einen Han-soku-make (Angriff auf das Standbein) gewonnen hatte, wiederholt wurde. Auch diesen gewann er durch einen Harai-goshi.
Am längsten wurde wieder einmal in der Klasse bis 81 kg gekämpft, in der Christian Bentler, Thomas Gerling, Jan Prößdorf und Alexander Schmitz am Start waren. Thomas zog nach zwei Siegen durch einen De-ashi-barai sowie durch einen Sieg mit Koka ins Halbfinale ein. Dieses verlor er jedoch kanpp über die Zeit mit Yuko. Ähnlich knapp, nur mit Koka, hatte Alex seinen Auftaktkampf verloren, so dass er genauso wie Jan und Christian, die mit Ippon geworfen wurden, in die Trostrunde musste. Hier traf Alex zuerst auf den zweiten Gegner von Thomas, mit dem er besser zurecht kam. Nach drei De-ashi-barais, gelang ihm ein Tate-shiho-gatame, aus dem sich der Mindener nicht mehr befreien konnte. Im nächsten Kampf traf er auf Christian, den er durch einen Harai-goshi besiegte. Dadurch wurde Christian Siebter. Im Kampf um den Einzug ins Kleine Finale traf Alex wieder auf seinen Autaktgegner Waldemar Straumberger. Zwar hatte Alex wie im ersten Kampf gute Ansätze, allerdings fehlte am Ende doch die Kraft, so dass er mit O-guruma geworfen wurde. Damit blieb ihm genauso Platz fünf wie Jan, der nach einem Sieg durch einen Haltegriff den nächsten Kampf gegen Thomas ebenfalls durch einen Haltegriff verlor. Dieser verlor den letzten Kampf des Tages gegen Straumberger über die Zeit.
Da dem Ausrichter erst nach der Siegerehrung die Abreise der Wettkampfleitung auffiel, gab es ein Tohuwabohu bei der Pokalwertung. Den TV-Kämpfern war jedoch ein Pokal gewiss, hatten sie von acht Männer-Gewichtsklassen drei gewonnen und noch einen zweiten Platz. Am Ende wurde es wieder der große U 20-Pokal, auf dem sich also auch 2008 wieder die Gravur des besten Vereins finden wird:
TV 1875 Paderborn!
