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9. Belziger Einzelturnier: Jungs in dem Alter sind eben so...

Bericht vom 27.10.07 - Autor: Alexander Schmitz

Sehr erfolgreich verlief das 9. Belziger Einzelturnier 2007 für die Judoabteilung des TV 1875 Paderborn. Mit insgesamt dreizehn Medaillen kehrten die zwölf Starter sowie zwei Betreuer zurück. Bunt gemischt war auch diesmal die Reisegruppe, deren jüngstes Mitglied Lucas Grebe (12 Jahre) und der Älteste Matthias Möller mit 26 Jahren war. Die gute Stimmung in der Gruppe wurde dann auch auf die Leistungen auf der Matte übertragen. Schon am Samstag gingen die U 14er und U 17er auf die Matte. Relativ unglücklich verlor Marco Voigt (-31 kg) seinen ersten Kampf. Nachdem er einen Yuko-Rückstand ausgleichen konnte, geriet er in einen Haltegriff, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Kein Problem hatte er mit seinem nächsten Gegner, den er gekonnt mit einem Ausheber auskonterte. Seinen dritten Kampf gewann er durch eine Aushebetechnik so schnell, dass kein Foto gemacht werden konnte. Damit wurde Marco Zweiter. Drei TV-Starter gab es in der Gewichtsklasse bis 43 kg. Während Milan Meiners trotz guter Ansätze in seinen beiden Kämpfen sieglos blieb, verlor Stephan von Greiffenstern seinen ersten Kampf zwar durch einen Haltegriff, aber dafür lag er im zweiten Kampf im Haltegriff oben. Im kleinen Finale musste er sich dann jedoch einer Hebeltechnik geschlagen geben. Einen super Start erwischte Lucas Grebe, der seinen ersten Gegner nach wenigen Sekunden mit De-ashi-barai von der Matte fegte. Im Halbfinale arbeitete er gut im Boden und konnte sich erfolgreich gegen die Hebelversuche seines Gegners wehren. Aus derselben Situation noch holte er sich selbst den Arm seines Gegners und vollendete mit Juji-gatame. Im Finale traf Lucas auf einen starken Gegner aus Mielnik (Tschechien). In einem guten Kampf nahm der Tscheche Lucas nach einem Yoko-tomoe-nage in einen Haltegriff, aus dem sich Lucas nicht mehr befreien konnte, so dass er Zweiter wurde. Kampflos Erster wurde Frederik Brett (+60 kg), der zwei Freundschaftskämpfe bestritt. Den ersten gewann er sicher durch einen O-soto-gari, den zweiten verlor er durch einen Wurf, wobei der Ippon diskussionswürdig war. Einziger TV-Starter in der U 17 war Frederiks Bruder Dominik (-73 kg). Seinen ersten Gegner zwang er durch einen Tomoe-nage, der mit Waza-ari bewertet wurde, in den Boden. Hier nahm er ihn in einen Kami-shio-gatame, aus dem er ihn nicht mehr raus ließ. Dominiks Zweiter Gegner war deutlich besser als der erste. In einem engen Kampf ging Dominik mit Koka in Führung. Allerdings konnte sein Kontrahent diesen durch einen Yuko übertrumpfen, so dass Dominik nach vier Minuten unterlag. Den dritten Kampf gewann Dominik relativ schnell durch einen Ko-soto-gari. Der vierte Gegner verlangte Dominik wieder mehr ab, doch konnte Dominik gegen den größeren Kämpfer seine Stärken als Abtaucher ausspielen, die ihm zwei Waza-aris einbrachten. Beenden tat er das Turnier wie er es begonnen hatte, nämlich mit einem tollen Tomoe-nage gegen den fünften Kämpfer in der Gruppe. Da Dominiks Gegner im zweiten Kampf überraschend seinen letzten Kampf verlor, wurde Dominik aufgrund der besseren Unterbewertung und dem direkten Vergleich sogar Erster! Am Sonntag gingen die U 20er und Männer an den Start. Lucas Müller musste aufgrund einer Erkältung verzichten, aber die Klasse bis 73 kg blieb nicht verwaist, da Dominik aus der U 17 aufrutschte. In einem spannenden ersten Kampf musste er sich erst nach fast sechs Minuten im Golden Score durch Yuko geschlagen geben. Über die volle Zeit ging dann fast auch der zweite Kampf, den Dominik aber eine Sekunde vor Schluss durch Tani-otoshi für sich entschied. Dagegen wurde die dritte Partie wieder im Golden Score entschieden. Wie am ersten Tag zeigte auch hier wieder Dominik seine Stärke in den Abtauchertechniken, die ihm einen Ippon brachte. Da er sich im letzten Kampf clever verhielt und einen Yuko über die Zeit rettete, gelang ihm der Sprung auf den dritten Platz. Zwei Plätze höher stand Timo Peschka (-60 kg). Dieser hatte noch am ersten Tag geschiedst, um jetzt jedoch selbst ins Geschehen einzugreifen. Gegen einen guten Gegner mit einem noch besseren Griff gelang ihm trotzdem ein Ko-soto-gari, der zum Ippon führte. In einem weiteren Freundschaftskampf behielt Timo durch einen Haltegriff mit Ippon die Überhand. Zwei Starter gab es bis 81 kg mit Christian Bentler und Jan Prößdorf. Jan nutzte im ersten Kampf geschickt seinen Größenvorteil um seinen Gegner mit O-soto-gari zu bezwingen. Gegner Nummer zwei kam besser mit Jans Stil zurecht und bezwang ihn durch einen Wurf. Davon ließ sich Jan jedoch nicht unterkriegen, denn in der Trostrunde konnte er zuerst mit Ippon gewinnen. Ein Tani-otoshi im nächsten Kampf sicherte ihm dann den dritten Platz. Einen Platz höher stand Christian. In einer knappen ersten Begegnung reichte ein Yuko kurz vor Schluss zum Sieg. Deutlicher fiel der Sieg im Halbfinale aus, das Christian durch einen schwungvollen Tani-otoshi gewann. Im Finale kämpfte er verbissen gegen seinen Gegner an, aber dieser kam durch mehrere Tani-otoshis zu drei Kokas. Da Jan und Christian auch in der Männerkonkurrenz an den Start gingen, gab es fünf TV-Starter dort. Zuerst war Tobias Graf (-73 kg) dran. Seinen ersten Kampf verlor er überraschenderweise gegen einen Gelbgurt, den er im Stand gut im Griff hatte. Im Boden jedoch kam dieser zu einem Würger und Tobi musste aufgeben. Allerdings ging der Würger über Tobis Kehlkopf und hätte abgebrochen werden müssen. Mit etwas Wut im Bauch bezwang dann Tobi seinen nächsten Kontrahenten durch einen Tai-otoshi. Für Überraschung sorgte der dritte Kampf, in dem Tobi einen nicht für möglich gehaltenen O-guruma zeigte, der ihm den Sieg brachte. Im letzten Kampf jedoch musste er sich dann gegen zwei Waza-aris geschlagen geben, so dass er Dritter wurde. Bis 90 kg startete Matthias Möller. In einem engen ersten Kampf unterlag er durch Ko-uchi-maki-komi. Auch der zweite Kampf war knapp, aber diesmal gewann Matthias durch einen Yuko. Matthias nächster Gegner war sehr schnell und nutzte diesen Vorteil zu einem Seoi-nage. Den letzten Kampf gestaltete Matthias ausgeglichener, doch auch hier unterlag er durch einen Wurf. Wie Tobi wurde er ebenfalls Dritter. Neben Christian und Jan startete Alexander Schmitz in der Königsklasse bis 81 kg. Als erster TV-Kämpfer auf der Matte nutzte er seine neu entdeckte Stärke mit Harai-goshi zum Sieg. Da Jan danach wieder einen mustergültigen Uchi-mata-gaeshi zeigte, kam es zum TV-Duell im Halbfinale. Beide Kämpfer kennen sich gut und vor dem Kampf stand es 2:1 für Alex. Dieser hatte heute einen besonders guten Tag und verhinderte geschickt Jans Linksgriff, um wieder mit einem Harai-goshi zum Erfolg zu kommen. Jan kämpfte danach im kleinen Finale gegen Christian, der seinen ersten Kampf durch einen Konter verloren hatte. Auch gegen Jan konnte er sich nicht mehr so gut wie in der U 20 in Szene setzen und so brachte ein Harai-goshi Jan den Sieg. Im Finale traf Alex auf Christians Bezwinger. In einem ausgeglichenen Kampf hatte Alex stets den besseren Griff für sich und war der aktivere Kämpfer. So gewann er das Finale mit Koka, nachdem sein Gegner für Passivität bestraft worden war. Es war Alex’ erster Turniersieg nach 4 Jahren, 7 Monaten und 5 Tagen. Mit der Ausbeute von vier ersten Plätzen, drei zweiten Plätzen und sechs dritten Plätzen konnte die Gruppe um Fotograf Patrik Rudolph mehr als zufrieden wieder den Rückweg antreten. PS: Der Titel bezieht sich auf eine Episode im Supermarkt. Lucas, Tobi, Matthias, Jan und Christian wollten sich Mettbrötchen kaufen. Jan und Matthias diskutierten darüber wie viel Mett man für ein halbes Brötchen brauchen würde und ließen die Fleischfachwarenverkäuferin 25 g auf die Waage heben (25 g Mett x 30 halbe Brötchen = 750 g Mett). Nach kurzer intensiver Diskussion, war beiden klar, dass dies deutlich zu wenig ist und so bestellten sie kurzerhand 1 kg Mett. Auf den verständnislosen Blick der Verkäuferin, sagte eine Kundin den oben genannten Spruch: „Ach, wundern Sie sich nicht. Jungs in dem Alter sind eben so…“

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